Neue Frisur

„Woah, Frau A. hat neuer Look!“ höre ich es schon aus einiger Entfernung neugierig tuscheln.

Aufgeregtes Gequassel läutet die fünfte Stunde ein, meine neue Frisur ist das Hauptthema. „Waren Sie beim Friseur?“, fragen mehrere SchülerInnen gleichzeitig. „Ja, schon vor drei Wochen, aber ich hab mich vorher nicht getraut, sie offen zu tragen“, erwidere ich.

„Haben Sie neue Haare?“, fragt E.
„Klar, ich hab die alten abgemacht und neue aufgesetzt“, antworte ich augenzwinkernd. F. und L. stehen vor mir und begutachten mich ganz aus der Nähe. „Sind das ihre echten Locken? Cool! Steht ihnen voll gut, die neue Frisur!“ kommentieren sie freundlich.

„Wusstet ihr, dass ich, als ich beim Friseur raus bin, fast geheult habe?“, frage ich. „So erschrocken war ich über die so kurzen Haare.“

„Nein, sieht echt gut aus“, bestätigt A. und mehrere MitschülerInnen nicken zustimmend.

Ich weiß, dass sie es ernst meinen. Nichts kann meine Stimmung heute noch trüben. 💙

Neue Gespräche

Die Kinder wachsen, die Gespräche verändern sich.

Die Große und ich kuscheln im Bett. Es geht darum, dass ich oft gestresst bin. Ich erkläre ihr, dass das bei mir so ist und warum das so ist und dass ich mir wünschen würde, es wäre anders, jeder Mensch aber seine Macken hat.

Sie dreht sich zu mir, erhebt den Zeigefinger und befiehlt: „Mama! Hausaufgabe für dich: Mehr chillen!“

Ich lache und tue es ihr gleich: „Kind 1! Hausaufgabe für dich: Etwas weniger chillen!“

Einkaufsgeständnisse

„Ich wünschte, ich hätte ne andere Mama und die würde nur Süßkram kaufen“, sagt meine Vierjährige beim Einkaufen. „Dann wäre ich fröher.“

„Aber das bin ja dann nicht ich“, erwidere ich, vielleicht minimal pikiert.

Unbeeindruckt davon träumt die Kleine weiter: “…und die würde ich dann Daniela nennen. Süßigkeiten-Daniela.“

Wuschelfrisur

Kind 2 (4) ist gerade aufgestanden. Die blonden Locken stehen in alle Richtungen. Der Pony hängt in die Augen.

Ich beginne ein schon häufig geführtes Gespräch:

„Du siehst fast nichts mehr. Wir müssen mal wieder zum Friseur.“

K2: „Nein ich geh nicht zum Friseur.“

Ich antworte: „Aber deine Haare stehen in alle Richtungen. Willst du keine langen Haare?“

K2: „Doch.“

„Dann müssen wir halt ein Spängchen reinmachen in den Pony. Oder Zöpfe machen. Oder wenigstens einen Haarreif, der die Haare zurückhält von den Augen. Oder ein Haarband.“

K2 protestiert: „Nein, ich mag keine Spängchen und keinen Zopf und keinen Haarreif. Ich mag garnix!“

„Okay, du möchtest also einfach eine wilde Wuschelfrisur?“

K2: „Das heißt nicht wilde Wuschelfrisur.“

„Sondern?“

K2: „Haare!“