Das Baby kann seit einer halben Stunde vor Müdigkeit und Erschöpfung schreien, sich die roten Äuglein reiben und an seinen Haaren ziehen – Müdigkeitsanzeichen par excellence – aber sobald ich es stille und ins Bett legen will, ist alle Müdigkeit wie weggeblasen.
Schlangenmenschartig werkelt es sich immer wieder über mich drüber, um kräftig seine zwei Zähnchen in den Rausfallschutz zu schlagen. Es stellt sich an mir hin, und wird gefühlt einen Meter groß, um das Buch zu schnappen, welches ich versucht habe beim Stillen zu lesen. Es klettert an mir hoch, tritt mir dabei in den Bauch und klammert sich ganz unschuldig mit aller Kraft seiner Fäustchen in meine Brust. Es lässt irre Lacher los, wenn es umfällt und dreht sich so schnell, dass es kaum zu sehen ist, wieder in die Ausgangsposition. Da, es hat hinter mir mein Handy ausgemacht und schon wirft es sich todesmutig hinter mich, um selbiges zu schnappen… Es kneift in meinen Bauch und beißt dann hinein, krabbelt an mir hoch, zieht mit voller Kraft an meinem Ohrring, dann kommt es mit seinem süßen Gesichtchen GANZ nah und beißt unwillkürlich in meine Brille, nur um dann über meinen Kopf zur Lampe zu klettern und einen Teil der Milch über mir auszuspucken. Ah, da liegt ja auch wieder das Buch! Herzallerliebst pupsend macht es neben mir eine kurze Pause und knabbert wieder die Seiten an. (…)
Der Abend ähnelt eher einem Ringkampf, als der idyllischen Schlafsituation in der Pamperswerbung. Ich habe aufgegeben. Ob Papier wohl als Beikost durchgeht? Ist doch auch pflanzlich…
Sagt bloß, bei euch läuft das anders?