Das große Kind und ich laufen durch die Stadt. Am Schaufenster eines Unterwäschegeschäfts bleibt sie stehen und betrachtet eindringlich die roten Valentinstagsdessous.
Plötzlich fragt sie kichernd: „Mama, was sind DAS denn für Kleider?“
Ich antworte, dass es sich um ausgefallene Unterwäsche handelt.
Kind: „Würdest du DAS anziehen???“
Ich überlege und antworte dann, dass ich nicht unbedingt dieses Outfit tragen würde aber dass es bestimmt Leute gibt, die das gerne anziehen, weil es ihnen gefällt.
Das Kind amüsiert sich prächtig über die luftigen Negligées und Strapse und stellt dann fest: „Aber die sind ja alle Nackedeis. Wieso haben die denn nur Unterwäsche an? Du ziehst doch sowas nicht an mit nichts drüber, oder?“
Ich sage, dass das wohl mit dem Ziel zusammenhängt, die Unterwäsche zu verkaufen, welche man ja nicht sähe, wenn man den Puppen etwas darüber anzöge, und dass Menschen das ja für gewöhnlich aber tun.
„Aber dann kann man die Wäsche doch so ins Schaufenster legen, ohne die nackten Puppen.“ (Sie findet diese offensichtlich anstößig.)
„Dann sieht man ja aber vielleicht nicht, wie die Wäsche angezogen aussieht“, werfe ich ein.
„Dann ziehst du halt einen Pulli drüber, der genauso aussieht.“
Es ist immer wieder lustig, den Gedankengängen seiner Kinder zu folgen.